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Nachdem in der Jahreshauptversammlung am 10. Februar 1990 der seit 1982 amtierende Oberschützenmeister Werner Widmann sein Vorstandsamt aus beruflichen und privaten Gründen seinem Nachfolger Eugen Klingele übergab, wurde am 20. April 1990 unter der Leitung des neu gewählten Oberschützenmeisters Eugen Klingele eine außerordentliche Mitgliederversammlung abgehalten, um alle anstehenden Arbeiten der 1. Bauphase zu besprechen. Knapp 30 Mitglieder fanden sich hierfür im Gasthaus Linde “Napf“ ein.
Es wurde beschlossen, unverzüglich mit dem Schlagen des Bauholzes zu beginnen. Auch über die zu erwartende Mithilfe der Mitglieder wurde diskutiert und entschieden. Jedes Vereinsmitglied sollte ca. 30 Stunden Frohnarbeit leisten. Darüber hinaus gehende Mehrleistungen sollten gestaffelt vergütet werden. Dieser Beschluss wurde jedoch in einer späteren Generalversammlung im März 1992 revidiert.
Zum Schluss dieser außerordentlichen Mitgliederversammlung erklärte der neugewählte Oberschützenmeister seinen Rücktritt. Unter der Regie des 2. Vorsitzenden Schützenmeisters Rudolf Lorenz, der die Vereinsführung kommissarisch übernahm, liefen die Vereinsgeschäfte bis zur Generalversammlung mit Neuwahlen des Gesamtvorstandes im Jahr 1991 weiter.

Als Gegenleistung für die höheren Baukosten der Gemeinde in Folge der Unterkellerung des neuen Garagengebäudes wurde durch Vereinsmitglieder das Bauholz für die Gemeindegaragen aufgearbeitet.

Am 27. April 1990 wurde der erste Arbeitseinsatz im Gemeindewald am Notschrei durchgeführt.

Vereinsmitglieder bei den HolzungsarbeitenEinweisung zu den Holzungsarbeiten durch Revierförster und gleichzeitig Vereinsmitglied

Am 12. Mai 1990 begannen dann die eigentlichen Arbeiten am Schützenstand mit dem Abriss des alten Geräteschuppens und WC-Häuschens sowie dem Aushub des Erdmaterials.
Als der Bagger von Vereinsmitglied und Tiefbauunternehmer Willi Kult aus Oberried anrückte, um die Baugrube für den 1. Bauabschnitt auszuheben, begann ein langer und beschwerlicher, jedoch zukunftsweisender Bauabschnitt für den Schützenverein St. Wilhelm.

Als wichtigstes Kapital erwies sich der unermüdliche Einsatz von Vereinsmitgliedern, die sich auf die tatkräftige Unterstützung unter anderem der Unternehmen Willi Kult, Matthäus Steinhauser, Arthur Lorenz, Bruno Tritschler, Klaus Schmid und Adelbert Sandmann verlassen konnten. Der gesamte Rohbau wurde so unter der Regie von unserem “Bauführer“ Albert Lauby (verstorben im April 2008) in Eigenleistung erstellt. Durch kräftiges Zupacken des sogenannten „harten Kernes“ im Verein wurde der Umstand ausgeglichen, dass nicht alle Vereinsmitglieder die geplanten 30 Fronarbeitsstunden erbrachten, bzw. erbringen konnten.
Ende September 1990 meldeten wir der Gemeinde die Fertigstellung der von uns zu bewältigenden Arbeiten. Die Baumaßnahmen der Gemeinde an dem neu zu errichtenden Garagengebäude konnten somit pünktlich begonnen und planmäßig abgeschlossen werden.

Bildunterschrift: Ausheben der Baugrube für den ersten Bauabschnitt (LG-Stand)Rohbau erster Bauabschnitt (LG-Stand)unser „Bauführer“

In vielen Gesprächen wurden in der Zeit von April 1990 bis Februar 1991 mögliche Kandidaten für den Vorstandsposten diskutiert und Gespräche mit den Wunschkandidaten geführt. Mit großer Erleichterung konnte zur Generalversammlung am 1. März 1991 dem Wahlleiter eine vollständige Kandidatenliste übergeben werden. Die nachfolgende Wahl der Gesamtvorstandschaft mit dem neuen Oberschützenmeister Walter Lorenz an der Vereinsspitze erwies sich als die Richtige und sicherte die erfolgreiche Fertigstellung unserer heutigen unterirdischen Schießstandanlage.

So wurde in der Folgezeit von der neugewählten Vorstandschaft der Zeitplan für die Bauabschnitte geändert und die Planung für den 2. Bauabschnitt des KK-Standes begonnen. Bereits im Juli 1991 lag die Baufreigabe hierfür vor, so daß mit den Baggerarbeiten für den zweiten Bauabschnitt der KK-Standanlage begonnen werden konnte.

Nicht nur der gut „felsdurchmischte“ Erdaushub, sondern auch ausgiebige unterirdische Wasserläufe zogen etliche zusätzliche Arbeitsstunden der freiwilligen Helfer und nicht einkalkulierte Mehrkosten nach sich.

Aushub der KK-Standanlage (2. Bauabschnitt) im Sommer 1991

In einer im April 1991 gestarteten „Aktion-Bausteinspende“ unterstützten die Vereinsmitglieder, Freunde und Gönner des Schützenvereins in regem Zuspruch die geplanten Bauaktivitäten durch Spendengelder. Als symbolischer Baustein diente das von Oberschützenmeister Walter Lorenz selbst gefertigte und im Schützenhaus gestellte „Spendenhäusle“, welches im Laufe der Zeit manche Spendenmark (DM) enthielt. Neben dem neugewählten Oberschützenmeister Walter Lorenz war besonders der Schützenmeister und St. Wilhelmer Förster Helmut Spathelf mit einem hohen persönlichen Einsatz in der Bauspendenaktion engagiert.

Spendenhäusle „Aktion-Bausteinspende“

Mit unentgeltlich zur Verfügung gestelltem Baukran, einer Betonmischanlage und mit Schalmaterial wurden Boden, Wände und Decke in Eigenleistung Stück für Stück in kürzester Zeit erstellt. Insbesondere das nicht enden wollende Einschalen, Eisenbinden und betonieren wird vielen Helfern in Erinnerung bleiben. Unter der stetigen Kontrolle von Fachmännern, unter anderem dem Statiker Walter Wollmann und dem Architekten Alfons Erne wurden die Bauvorgaben eingehalten und eine planmäßige Ausführung sichergestellt. Im Dezember 1991 konnte das letzte Deckenteil betoniert werden und somit die Rohbauphase im 2. Bauabschnitt kurz vor Wintereinbruch abgeschlossen werden.

Rohbau KK-Standanlage (2. Bauabschnitt) im Dezember 1991

Im Januar 1992 wurde der Ausbau des 1. Bauabschnittes fortgesetzt und im Frühjahr 1993 abgeschlossen. Der neue Luftgewehrstand konnte somit im April 1993 mit einem Eröffnungsschießen in Betrieb genommen werden.

Der neuerbaute Luftgewehrstand im Jahr 1993

Baustellen – Impressionen (2. Bauabschnitt KK-Standanlage)

Die ersten AusgrabungenAufstellung der BetonmischanlageFachkundige KranmontageAusebnung der BodenkonturEisenverlegung in einem Teilstück der BodenplatteFachkundiges und präzises Betonieren der BodenplatteBlick vom Kran auf Deckenschalung und BaukörperVerdiente Vesperpause

Nachdem der 1. Bauabschnitt abgeschlossen war, wurde durch die Vereinsmitglieder der Innenausbau der KK-Standanlage durchgeführt. Aufgrund von geänderten technischen Vorgaben musste das Be- und Entlüftungssystem der KK-Standanlage umgestaltet werden. In enger Zusammenarbeit mit dem zuständigen Schießstandverantwortlichen des Landratsamtes, Herrn Regitz, wurden Konzepte erarbeitet, geeignete Materialien ausgewählt und vergleichbare Standanlagen besichtigt.

Um die Zulassung der Standanlage durch das Landratsamt zu erhalten, musste letztendlich eine erheblich größere Lüftungsanlage mit einer Leistung von über 10.000 m³/Std. installiert werden. Diese Anlage war erheblich größer in den Abmessungen, so dass der dafür vorgesehene Raum nicht ausreichte. Die Lüftungsanlage musste somit zunächst in einem Provisorium auf dem Dach des Aufenthaltsraums untergebracht werden. Mit großem Idealismus und der Unterstützung unseres Vereinsmitgliedes Klaus Schmid, wurde auch diese Hürde gemeistert.

Verlegen der Wasserleitung

Nachdem der Baukörper angefüllt und die Außenanlage angelegt war, konnte auch der 2. Bauabschnitt im Sommer 1994 abgeschlossen werden. Die bauliche Schlussabnahme erfolgte am 30. Mai 1994 ohne jegliche Mängel. Am 29. Juni 1994 wurde die komplette Schießstandanlage sicherheitstechnisch überprüft und ohne Beanstandungen dem Schießbetrieb übergeben.

Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums vom 12. August bis 15. August 1994 wurde im feierlichen Rahmen die neue kombinierte Gewehr- und Pistolen-Standanlage seiner Bestimmung übergeben.
Alle Personen und Helfenden, die sich in den Schießanlagenbau und den Schützenverein allgemein verdient gemacht hatten, erhielten eine symbolische Tanne mit einem Erinnerungstaler überreicht. Die Krönung der Ehrungen war die Ernennung der Ehrenmitgliedschaft an Schützenmeister Helmut Spathelf, Rudolf Lorenz und Adolf Wiestler

Festakt zur Einweihung der kombinierten Gewehr- und Pistolen-Standanlage im Rahmen des 60 jährigen Jubiläums 1994

Festakt zur Einweihung im Rahmen des 60jährigen Jubiläums 1994Bildunterschrift: Einweihung der Schießstandanlage durch Pfarrer Horn aus OberriedDas symbolische Dankeschön für alle treuen Helferinnen und Helfer des Schießanlagenbaues