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Vereinschronik

Am 4 März 1934 folgten 23 Personen - vorwiegend Waldarbeiter aus St. Wilhelm - der Einladung des damaligen Försters Roman Lorenz und dem Dorflehrer Hans Bührer zur Gründungsversammlung des Kleinkaliber-Schützenvereins St. Wilhelm im Gasthaus Maierhof in St. Wilhelm.

Die Versammlung wählte Förster Roman Lorenz als 1. Vorstand, Hauptlehrer Hans Bührer als Schriftführer und Josef Albiez als Kassierer.

Bereits 3 Monate später war unweit des Gasthauses Maierhof in St. Wilhelm ein Schützenstand erbaut worden, der mit einem Festumzug und Eröffnungsschießen am 16. Juni 1934 feierlich seiner Bestimmung übergeben wurde. In den folgenden Jahren herrschte ein reges kameradschaftliches Vereinsleben, welches bedingt durch den Beginn des 2. Weltkrieges Ende 1939 zum Erliegen kam.

1. Gründungsvorstand Roman LorenzAufstellung Festumzug am 16. Juni 1934 beim Rathaus in St. Wilhelm

Nach Kriegsende 1945 diente der Schützenstand als Abstellplatz und Lagerstätte für alles, was man anderweitig nicht unterbringen konnte. Als “Allzweckunterstand” beherbergte er im Jahre 1949 unter anderem das Vieh des in diesem Jahre abgebrannten Gasthauses Maierhof.

Nachdem mit der fortschreitenden Zeit die Kriegsauswirkungen allmählich in den Hintergrund traten und sich die Lebensverhältnisse für damalige Maßstäbe wieder normalisierten, wurde am 16. März 1956 der Schützenverein St. Wilhelm im Gasthaus Maierhof von 27 Anwesenden wieder gegründet.
Mit Idealismus und Begeisterung wurde in den folgenden Wochen in vielen freiwilligen Arbeitsstunden der noch gut erhaltene alte Schützenstand entsprechend den damaligen Sicherheitsvorschriften instandgesetzt. Die feierliche Eröffnung fand am 2.September 1956 statt.

Wiedergründungsfeier 1956Schützenstand im Jahr der Wiedergründung 1956 (Lage: heutiges Wohngebiet Maierhof)Die fünf Kleinkaliber - Schießstände

Bereits zum Jahresende 1956 war der Verein auf 54 Mitglieder angewachsen und konnte 5 KK-Gewehre sein Eigen nennen. In den Folgejahren wurde umfangreicher Schießsport mit zahlreichen Erfolgen betrieben. Um den Bedürfnissen der aktiven Schützen nach Trainingsmöglichkeiten auch in den Wintermonaten nachzukommen, wurde in den Gaststuben des Gasthauses Steinwasen und später auf der überdachten Terrasse des Notschrei-Hotels ein Luftgewehrstand zu Trainingszwecken eingerichtet.

Der schießsportliche Aufschwung zeigte sich in diesen und den folgenden Jahren durch vielseitige Wettbewerbe, die auf der Schießstandanlage ausgeschossen wurden, wie beispielsweise bei Vereinsmeisterschaften, jährlichen Eröffnungs- und Pfingstschiessen, Königs-, Preis-, Leistungs- und Ehrenscheibenschiessen; unter anderem auch mit den benachbarten Schützenvereinen aus Zastler, Buchenbach und Todtnau.

Einen schweren Rückschlag erfuhren die St. Wilhelmer Schützen Ende des Jahre 1968 als bekannt wurde, daß ihr Schützenhaus dem Baugebiet „Maierhof I“ (Teil des heutigen Wohngebietes) weichen sollte. Als Ersatz wurde der nicht ausgebaute Keller des neuen Schulhauses und die Bereitstellung einer geeigneten Fläche für einen KK-Stand in Aussicht gestellt. Ersteres wurde umgehend angenommen, letzteres wurde zur Odysee der Standortsuche. In ehrenamtlicher Tätigkeit wurde im Winter der Jahre 1968/1969 von Vereinsmitgliedern der Keller des Schulhauses ausgebaut und so konnten bereits im Frühjahr des Jahres1969 die ersten Luftgewehr-Vereinsmeisterschaften im Schützenkeller durchgeführt werden.

Im Frühjahr des Jahres1973 musste das Schützenhaus am Maierhof nach Androhung einer Zwangsräumung durch Vereinsmitglieder ausgeräumt und abgerissen werden. Zu diesem Zeitpunkt ahnte keiner, das es 21 Jahre dauern sollte, bis wieder ein KK-Schießstand in St. Wilhelm zur Verfügung stehen würde. Die damals letzten Kleinkaliber-Wettbewerbe wurden mit den Königsschießen der Jahre 1973 und 1975 auf der Schießstandanlage des Schützenvereins Zastler ausgetragen.

Die 3 handbetriebenen Luftgewehrbahnen (mit Seilzügen) im Schützenkeller unter dem neuen SchulhausSchützen im AnschlagAufenthaltsraum im Schützenkeller mit Vereinsmitgliedern in gemütlicher Runde

In den Folgejahren wurde der Schützenkeller unter dem neuen Schulhaus mit den Luftgewehrständen weiter ausgebaut. Es entstand ein Schießraum mit 4 handbetriebenen Luftgewehrbahnen (1984 aus Sicherheitsgründen durch das Regierungspräsidium auf 3 Bahnen reduziert) und ein Aufenthaltsraum.
Der Schützenkeller mit den Luftgewehrständen wurde im Juli 1975 mit einem Eröffnungsschießen seiner Bestimmung übergeben. In den Folgejahren wurden im “Schützenkeller“ viele schöne gemeinsame Stunden bei vielen sportlichen Wettkämpfen verbracht.


Die sportlichen Aktivitäten beschränkten sich im Wesentlichen auf das Luftgewehrschießen, wo beachtliche Ergebnisse auf Kreis-, Bezirks-, und Landesebene erzielt wurden. Das KK-Schießen fand eher sporatisch auf den Ständen unserer Nachbarvereine statt.

Das gesellschaftliche Vereinsleben rückte in den Vordergrund und schweißte die Vereinsgemeinschaft zusammen. Der Wunsch nach einer eigenen Kleinkaliber-Schießstandanlage stand jedoch auch in diesen Jahren im Vordergrund der Vereinsaktivitäten. Mit der Durchführung von Wanderwegebau- und Landschaftspflegearbeiten, verschiedener Vereinsveranstaltungen mit Tanz – u.a. der jährlich stattfindenden „Gamsverlosung“, und ab dem Jahr 1980 mit dem weithin bekannten und beliebten “St. Wilhelmer Talbachfest“ - wurde eine finanzielle Grundlage zur Erfüllung dieses Wunsches geschaffen.

Festumzug 1984 zum Gottesdienst im ZeltFestgottesdienst mit Pfarrer Vetter, Oberried

Hierzu diente als Höhepunkt auch das 50-jährige Vereinsjubiläum im August 1984, welches mit einem großen Fest und Schießprogramm unter Beteiligung der regionalen Bevölkerung und der Oberrieder Vereine gefeiert wurde. Anläßlich dieses Jubiläums schafften sich die Schützinnen und Schützen des Schützenvereins St.Wilhelm auch eine einheitliche Vereinskleidung an.

Vereinskleidungsträger im Jubiläumsjahr

Nach Abschluss der Arbeiten zum 50-jährigen Jubiläumsfest wurde verstärkt an der Planung einer Luftgewehr- und Kleinkaliber- Schießanlage gearbeitet. In den folgenden Jahren wurden viele mögliche Bau- und Planungsvarianten angedacht, besprochen und auf ihre Umsetzbarkeit untersucht. Hierzu waren neben der Vorstandschaft die Vereinsmitglieder, die Kommune sowie die Vertreter von Behörden und Verbänden eingebunden. In ehrenamtlicher Arbeit wurden verschiedene Geländevarianten untersucht, eingemessen und bewertet, Baupläne erstellt, Baukosten ermittelt, Besichtigungen anderer Schießstände durchgeführt und vieles anderes mehr.

Als sich bedingt u.a. durch erhöhte gesetzliche Auflagen im Bereich des Natur- und Landschaftsschutzes sowie von verschärften Sicherheitsbestimmungen im Schießbetrieb eine komplett unterirdische Lösung abzeichnete, galt es in den Jahren 1987-89 zunächst auf Vereins- und gemeindepolitischer Ebene, später bis zur Genehmigung des Bauantrages und der Finanzierungszusage des Badischen Sportbundes, in weiteren Gremien große Überzeugungsarbeit zu leisten.

Hilfreich war hierbei der von Seiten der Gemeinde Oberried geplante Neubau der Gemeindegaragen am Schul- und Rathausplatz in St. Wilhelm.

Die Umsetzung des unterirdischen Schießanlagenbaus wurde aufgrund der umfangreichen Arbeiten in zwei Bauabschnitten geplant. Der 1. Bauabschnitt sah die Unterkellerung der Gemeindegarage mit 8 Luftgewehrbahnen und als Verbindungsbau zum späteren 2. Bauabschnitt einen Aufenthaltsraum vor. Im 2. Bauabschnitt sollte dann der Kleinkaliberstand mit 5 KK-Bahnen und einer Länge von rund 60 Metern folgen.

Planungsvariante zur Unterbauung des „Alten Geräteschuppens“ am ehemaligen Schulhaus in St. Wilhelm
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